Italien, wie es immer noch kaum einer kennt

Andiamo! Reisen ist wieder einfacher geworden – auch ins Land, wo die Zitronen blühen und selbst gemachte Gnocchi duften. Italien ist und bleibt eines der Lieblingsreiseziele der Deutschen. Doch nach Corona wird es dort mancherorts schon wieder richtig voll. In Florenz drängeln sich die Massen vor den Uffizien, an der Amalfiküste stehen Autos im Stau  und Venedig will ein neues Anmeldesystem für Touristinnen und Touristen einführen.

Dabei hat der Sommer noch nicht einmal begonnen – und wir sind noch weit entfernt vom Ferragosto-Trubel. In den Wochen rund um den 15. August herrscht in Italien Ausnahmezustand, weil fast alle Einheimische selbst im Urlaub sind – und zwar gern auch im eigenen Land. Wer kann, sollte diese Reisezeit also meiden. Aber auch sonst lohnt es sich, den Massen eben nicht hinterherzureisen. Denn: Es gibt sie noch, die unbekannteren, besonders schönen Ecken Italiens!

Statt Toskana: die Marken entdecken

Le Marche – die Marken? Viele Deutsche haben noch nie von dieser Region gehört. Dabei liegt sie gut erreichbar auf der Höhe der Toskana und ist mindestens ebenso vielseitig – hier gibt es alles zu entdecken, was Italien so einzigartig macht. Zunächst einmal: das Meer! Besonders pittoresk ist etwa die Riviera del Conero, wo kleine Ortschaften mit breiten, familienfreundlichen Sandstränden locken. Noch schöner sind verborgene Traumbuchten, die man erst nach einem schweißtreibenden Abstieg erreicht, wie etwa den Strand von Mezzavalle .

Die Versuchung ist groß, nur an der Küste zu bleiben. Und doch ist es das Hinterland, das die Marken so einmalig macht! Dort leuchten Sonnenblumenfelder, thronen verwinkelte Dörfer auf den Hügeln. In Trattorien duftet es nach frischem Fenchel, nach den typischen panierten und frittierten Ascolanischen Oliven und vor allem nach hausgemachten Tagliatelle al tartufo – denn die kostbaren Trüffelknollen wachsen keineswegs nur im Piemont, sondern auch in vielen Wäldern der Marken.

Kalorien wieder abzutrainieren ist hier kein Problem. Wanderer können im einsamen Nationalpark Monti Sibillini  Bergkämme überqueren, Wasserfälle bestaunen und auf blühenden Wiesen picknicken. Doch die Marken sind vor allem auch ein Paradies für Radfahrerinnen und Radfahrer. Eine neue Plattform namens Marche Outdoor erleichtert ihnen die Planung: Dort finden sie Panoramarouten, Fahrradverleiher – und Unterkünfte. Schließlich gibt es auch eine Karte mit urigen Agriturismi, Bed & Breakfasts und kleinen Landhotels.

Was jetzt noch fehlt? Natürlich Kultur! Und auch hier müssen die Marken den Vergleich mit der benachbarten Toskana keineswegs scheuen. Urbino etwa ist der Geburtsort Raffaels und gilt als »Idealstadt« der Renaissance. Trotzdem ist es hier nicht touristisch, sondern wimmelt vor allem von Studierenden.

Ebenso prächtig ist Ascoli Piceno, die mittelalterliche »Stadt der hundert Türme« ganz im Süden der Region. Mittelpunkt ist die travertingepflasterte Piazza del Popolo. Mit etwas Glück ergattert man dort einen Tisch im Traditionscafé Meletti . Hier dann nur noch einem der smokingtragenden Kellner zuwinken – und sich einen Spritz servieren lassen, der mit dem Anislikör »Anisetta Meletti« gemixt ist.

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